Helikopter FAQ

FAQ Allgemeines
Wie steuert Herr Pilot oder Frau Pilotin einen Helikopter?	Dazu braucht man beide Hände und beide Füsse. Pausenlos. Ein Helicopter ist aerodynamisch weitgehend instabil und deshalb kann man ohne Stability Augmentation System (SAS), Autopilot oder zweiten Piloten das Steuer praktisch nie loslassen. So wird bereits das Hantieren mit Karten äusserst schwierig bis unmöglich. Kleine Hubschrauber (auch TrainingsHelikopter wie z.B. die Robinson R22 oder Schweizer 300) haben meistens weder ein SAS noch einen Autopiloten.

Wie teuer ist Helikopter- fliegen?	Leider ist Fliegen generell nicht ganz billig. Helikopterfliegen ist sogar noch deutlich teuerer als Fliegen mit einem Flächenflugzeug. Ein "billiger" Turbinenhelikopter wie die Bell Jet Ranger schlägt mit ca. USD 500 in den USA, in der Schweiz ca. CHF 1000 pro Flugstunde zu Buche. Dazu kommt noch der Fluglehrer: USD 30 bis 40 in den USA und CHF 60 bis CHF 100 in der Schweiz. Deutlich günstiger sind Helikopter mit Kolbenmotor (wie z.B. die Robinson R22 oder Schweizer 300). Hier kommt man mit etwa USD 130 und 170 pro Flugstunde in den USA oder ca. CHF 400 in der Schweiz davon (dazu kommen allenfalls noch die Kosten für einen Fluglehrer).

Was passiert bei einem Triebwerk- ausfall? Stürzt der Helikopter ab?	Nein. Ein Helikopter kann, wie ein Segelflugzeug, auch ohne Antrieb fliegen. Natürlich nicht allzu lange. Es reicht aber um den Helikopter sicher zu landen (sogenannte Autorotation).

Sind Helikopter unsicherer als "normale" Flugzeuge?	Obwohl ein Helikopter wesentlich mehr "lebenswichtige" Teile hat als ein Flächenflugzeug, ist er technisch kaum unsicherer. Statistisch gesehen ist Helikopterfliegen aber dennoch deutlich riskanter. Der Grund dafür liegt aber nicht an der verwundbareren Technik sondern hauptsächlich in der Art und Weise wie Helikopter eingesetzt werden: In Bodennähe, in schwierigem Gelände und oft auch bei schlechtem Wetter - alles Risikofaktoren.

Ist Helikopter- fliegen oder das Fliegen von "normalen" Flugzeugen schwieriger?	Darüber kann man streiten. Unbestritten ist jedoch, dass die Anfangsschwierigkeiten beim Helikopter deutlich grösser sind. Während man bei Flächenflugzeugen schon nach kurzer Zeit den Eindruck hat Fortschritte zu machen, stellt sich ein ähnlicher Eindruck bei Helikoptern meistens erst viel später ein. Die ersten 10 Helikopterflugstunden werden in der Regel als eher frustrierend erlebt.

Wie fliegt sich ein Helikopter im Vergleich zu einem Flächen- flugzeug?	Um es kurz zu machen: Je grösser die Vorwärtsgeschwindigkeit eines Helikopters ist, umso ähnlicher werden sich Flächenflugzeug und Helikopter. Das Flugverhalten eines Helikopters im Langsamflug oder gar im Schweben hat allerdings wenig mit dem eines Flächenflugzeuges zu tun. Der wohl pikanteste Unterschied aus fliegerischer Sicht liegt aber im Umstand, dass ein Flächenflugzeug auf einen Steuerinput immer unmittelbar reagiert (keine Totzeit). Ein Helikopter hingegen hat (zumindest in Roll und Pitch) eine deutlich wahrnehmbare Totzeit (Verzögerung). Dieser Umstand erschwert das Fliegen eines Helikopters beträchtlich. Ausserdem sind Helikopter im Gegensatz zu normalen zivilen Flächenflugzeugen aerodynamisch instabil: Bei einem ausgetrimmten Flächenflugzeug gerät die Fluglage auch beim Ausbleiben eines Steuerinputs nie ausser Kontrolle - beim Helikopter hingegen sind pausenlos Steuerinputs nötig, andernfalls gerät der Helikopter relativ schnell in eine unerwünschte oder sogar gefährliche Fluglage.

Wo sitzt der Chef?	Im Gegensatz zu Flächenflugzeugen, wo der Kommandant (und auch der Flugschüler!) fast immer links sitzt, sitzt der Pilot im Helikopter in der Regel rechts. Auch der Flugschüler sitzt im Helikopter auf der rechten Seite. Häufig sitzt der Helikopterpilot aber dennoch auf der linken Seite (insbesondere wenn mit Aussenlasten geflogen wird).

Ist Flugerfahrung mit einem Flächenflugzeug von Vorteil beim Erlernen des Helikopter- fliegens?	Auf jeden Fall. Obwohl ein Helikopter und ein Flächenflugzeug deutliche Unterschiede haben, gibt es doch sehr viele Gemeinsamkeiten. Piloten von Flächenflugzeugen verfügen im Gegensatz zu Nichtpiloten schon über gewisse Fähigkeiten die auch beim Helikopterfliegen benötigt werden (z.B. Fluglagebewertung, Beherrschen des "Mensch-Maschine-Regelkreises", Vertrautheit mit der Flugumgebung, aerodynmischen Grundprinzipien etc.)

Kann man mit dem Hauptrotor oder dem Schwanz des Helikopters beim Manövrieren den Boden touchieren?	Kann man! Sehr leicht sogar. Grund genug für den Fluglehrer in Bodennähe die Hand nicht mehr als ein paar Zentimeter vom Steuer entfernt zu "parkieren" solange der Flugschüler fliegt!




FAQ Ausbildung
Wie teuer ist Helikopterfliegen im Vergleich zu "normalen Flugzeugen"?	"Einsteiger"-Helikopter wie die R22 oder Schweizer 300 kosten so zwischen USD 130 und 170 pro Flugstunde in den USA oder ca. CHF 400 in der Schweiz. "Einsteiger"-Flächenflugzeuge wie Cessna 152, 172 oder Piper PA-28 kosten so zwischen USD 50 und 70 pro Stunde in den USA oder CHF 200 bis 250 in der Schweiz.

Wieviel kostet eine Ausbildung zum Helikopter Privat Piloten im Vergleich zum Flächenflugzeug Privat Piloten?	Bis man stolzer Inhaber einer Privatpilotenlizenz für Helikopter ist, legt man etwa 2 bis 3 mal mehr Geld auf den Tisch als für eine Privatpilotenlizenz für Flächenflugzeuge.

Was kostet die Ausbildung bis zum Erwerb der Privatpiloten- lizenz für Hubschrauber?	In den USA ca. USD 10000 bis USD 20000.

Womit lernt ein Flugschüler oder eine Flugschülerin fliegen?	Am meisten verbreitet ist der Robinson R22 (http://www.robinsonheli.com/) und der Schweizer 300C/CB (http://www.schweizer-aircraft.com/) Helikopter.